Filmkultur in Zeiten von COVID-19: Dokumentarfilme als Fenster zur Welt

Berlin, 15. April 2020 – Das Human Rights Film Festival Berlin (HRFFB), organisiert von der humanitären und entwicklungspolitischen Organisation Aktion gegen den Hunger, empfiehlt im Rahmen der Filmreihe #Docoftheday jeden Tag einen internationalen Dokumentarfilm. Die Filme beschäftigen sich mit den drängendsten Themen unserer Zeit und sind unabhängig von Streaming-Abos online zugänglich. Das Angebot wird von einer wöchentlichen Gesprächsreihe begleitet, in der Filmemacher*innen, Menschenrechtsexpert*innen und humanitäre Helfer*innen zu Wort kommen.

Das Corona-Virus hat das Alltagsleben in nahezu allen Ländern der Welt fest im Griff. Das hat Folgen für das kulturelle Leben. Und auch für den Film: Kinos müssen schließen, Filmfestivals und Filmproduktionen müssen abgesagt werden. Die Ausfälle treffen insbesondere unabhängige Filmschaffende. Aus diesem Grunde kuratiert das Human Rights Film Festival Berlin (HRFFB) von Aktion gegen den Hunger aktuell eine Filmreihe mit den wichtigsten Dokumentarfilmen der letzten zwei Dekaden. „Wir haben uns für dieses Format entschieden, um in Zeiten der geschlossenen Kinos das Interesse an vielseitigen und unabhängigen Dokumentarfilmen weiter zu stärken und das Publikum täglich zu inspirieren. Darüber hinaus möchten wir unabhängige Filmemacher*innen unterstützen, denn die geteilten Links führen zu unabhängigen Streamingdiensten, bei denen die Einnahmen direkt den Filmschaffenden zu Gute kommen”, erklärt Anna Ramskogler-Witt, Leiterin des Festivals.

Im Programm finden sich Klassiker wie „The Yes Men“ oder „The Age of Stupid“, aber auch weniger bekannte Filme wie zum Beispiel der letztjährige Preisträger des HRFFB „Novaya“ über eine der letzten unabhängigen Zeitungen in Russland oder „Unpaved Road to Peace“ über den Friedensprozess in Kolumbien. „Wir wollen dazu beitragen, einen unabhängigen und kritischen Blick auf die Menschenrechte zu schärfen und zu stärken“, so Ramskogler-Witt.

Begleitet wird die Filmreihe durch einen Podcast, der aktuelle Themen – wie zum Beispiel die Auswirkungen von Corona auf Menschenrechte weltweit – beleuchtet: Unter dem Titel „High Confidence – Films & Human Rights in Crisis“ spricht Ramskogler-Witt mit Filmemacher*innen, Menschenrechtsexpert*innen und humanitären Helfer*innen über die Herausforderungen ihrer Arbeit und den Stand der Menschrechte weltweit. Als erste Gesprächspartner konnten die Regisseure Rehad Desai („Everything Must Fall“, Südafrika) und Jaap van’t Kruis („Unpaved Road to Peace“, Kolumbien), Lineproducer Horeb Bulambo („This is Congo“, Kongo), die Menschenrechtsexpertin Marialejandra Moreno (Kolumbien) und die humanitäre Helferin Simone Ramones (Aktion gegen den Hunger, Kongo) gewonnen werden.

„Wir möchten ermutigen, über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken und zu einem kritischen Diskurs anregen“, ergänzt Jan Sebastian Friedrich-Rust, Initiator des HRFFB und Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger. „Als humanitäre Organisation beobachten wir die aktuellen Entwicklungen mit großer Sorge. Das Coronavirus hat hier in Europa bereits massive Auswirkungen. Ein großflächiger Ausbruch in unseren Projektländern könnte zu einer Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes führen. Unsere Teams tragen bereits in vielen betroffenen Ländern dazu bei, das Virus einzudämmen. Umso wichtiger ist es, Stimmen und Perspektiven aus dem Globalen Süden zu hören“, so Friedrich-Rust.

Pressekontakt: Vassilios Saroglou I presse@aktiongegendenhunger.de I 030 279 099 776

Pressemitteilung als PDF

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High Confidence - Films & Human Rights in Crisis

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Farid (li) & Jaap (re) / (c) HRFFB, Dovile Sermokas

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21. APRIL 2020