SOFTIE gewinnt Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte

Der kenianische Dokumentarfilm SOFTIE des Regisseurs Sam Soko über den politischen Aktivisten Boniface Mwangi und seine Frau Njeri Mwangi wurde auf dem Human Rights Film Festival Berlin (HRFFB) mit dem Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte ausgezeichnet. Die belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja erhielt den Ehrenpreis für Frieden und Demokratie.

„In einer Zeit, in der die Demokratie in vielen Ländern weltweit bedroht wird, ist es ausgesprochen wichtig, diese Tatsache zu thematisieren, so wie es Regisseur Sam Soko in seinem herausragenden Film SOFTIE gemacht hat. Der Kampf seiner Protagonisten für Demokratie spiegelt den Geist von Willy Brandts Leben und politischem Werk wider“, so die Jury in der Begründung. Der Film SOFTIE porträtiert den Fotografen und Aktivisten Boniface Mwangi und seine Frau Njeri. Entschlossen, der politischen Korruption ein Ende zu bereiten, kandidiert er bei einer Regionalwahl in Kenia - und bringt damit seine Familie in Gefahr.

„Sam Soko hat ein außergewöhnliches Werk geschaffen von Menschen im Spannungsfeld zwischen persönlichen Überzeugungen und Werten und den Gefahren für Leib und Leben sowie für die eigene Familie. Der Film verdeutlicht die Bedeutung der Entscheidung, für die Demokratie ein- und aufzustehen“, so der Historiker Professor Peter Brandt in seiner Laudatio. Der Sohn von Willy Brandt ist Mitglied des Kuratoriums der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, die den Preis gestiftet hat.

Der Publikumspreis ging an den Film MAXIMA. „Der beeindruckende Film zeigt den Kampf von Máxima Acuña gegen ein internationales Bergbauunternehmen – David gegen Goliath. Máxima schafft es, das Land ihrer Vorfahren vor der Zerstörung zu bewahren. Eine inspirierende Geschichte, die zeigt, was ein einzelner Mensch bewirken kann“, so Anna Ramskogler-Witt, Direktorin des HRFFB.

„Was sich in diesem Jahr wie ein roter Faden durch unser gesamtes Programm zieht, ist die besondere Bedeutung von Frauen in allen Bereichen im Kampf gegen den Hunger, dem Widerstand gegen die Interessen von übermächtigen Unternehmen sowie im unermüdlichen Einsatz für Gerechtigkeit. Wir alle blicken gerade auf die gewaltfreie Protestbewegung in Belarus. Es sind Frauen, die diese Bewegung geprägt haben. Eine Symbolfigur in diesem Kampf für Demokratie und Bürgerrechte ist die belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja, die wir heute in diesem Rahmen mit dem Ehrenpreis für Frieden und Demokratie auszeichnen“, so Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger und Initiator des Human Rights Film Festival Berlin.

„Freiheit ist etwas, wofür wir kämpfen müssen. Das tun die Menschen in meinem Land gerade. Dieser Preis ist nicht für mich, er ist für alle Bürgerinnen und Bürger von Belarus.“, so Swetlana Tichanowskaja in Ihrem Videostatement.  Übergeben wurde der Preis von Bettina Jarasch, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

14. OCTOBER 2020