Die Zukunft des europäischen Dokumentarfilms & Die Rolle des Dokumentarfilms in den europäischen Gesellschaften

Mit Redner*innen wie António Guterres, Jan Grarup, Lisa Witter und Christina Lamb bot das Human Rights Film Forum 2020 vielfältige Perspektiven auf das Thema Storytelling. Das unglaublich positive Feedback der Teilnehmer*innen hat uns inspiriert, diese Diskussionsplattform ganzjährig fortzuführen und zu stärken. Daher freuen wir uns sehr, die erste Veranstaltung trotz der besonderen Umstände ankündigen zu können: Am Sonntag, den 29. November 2020 laden wir zu zwei Podiumsdiskussionen zur Zukunft des europäischen Dokumentarfilms ein. Zusätzlich finden in den Folgetagen Gespräche mit Expert*innen statt, die ein tieferes Verständnis von Wirkungsproduktion, Publikumsentwicklung oder Medienpolitik vermitteln. Ein großes Dankeschön geht an die Berliner Senatskanzlei für die Unterstützung der Veranstaltung sowie an unseren Partner den BUFA Filmclub. 

Alle Veranstaltungen finden auf Grund der aktuellen Situation online statt! 

Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen darüber zu diskutieren, wie eine zukunftsorientierte und kreative europäische Dokumentarfilmszene gefördert und unterstützt werden kann.

Zukunft des europäischen Dokumentarfilms
The Future Is Now
29. November 2020, 16.30 Uhr

Das erste Podium wirft einen Blick auf die Herausforderungen von Dokumentarfilmschaffenden während der Covid-19-Pandemie und diskutiert, wie man die nächste Generation besser fördern kann, was die Herausforderungen der Förderlandschaft für eine nachhaltige europäische Dokumentarfilmlandschaft sind und inwiefern Video on Demand (VoD) die Dokumentarfilmlandschaft verändern wird.

Moderation: Anna Ramskogler-Witt (Directorin Human Rights Film Festival Berlin) 

Expert*innen

Rada Sesic - Kritikerin, Filmemacherin, Dozentin und Festivalkuratorin

Rada Sesic ist Kritikerin, Filmemacherin, Dozentin und Festivalkuratorin. Sie hat sich auf das südasiatische und osteuropäische Kino spezialisiert. Sie sitzt im Programmkomitee der IDFA, arbeitet mit dem IFFR zusammen und ist Mitglied des Hubert Bals Fund und des Doha Film Fund. Darüber hinaus leitet sie den Dokumentarfilmwettbewerbs beim Sarajevo FF und ist Co-Leiterin der Docu Rough Cut Boutique sowie künstlerische Leiterin des Eastern Neighbours Film Festival. Rada führte Regie bei mehreren preisgekrönten Kurz- und Dokumentarfilmen. Ihre Filme und Videoinstallationen wurden auf mehr als 60 Festivals ausgestellt und vom MOMA archiviert.

Nils Bökamp - Produzent
Hauptbild

Nils Bökamp ist einer der Gründer der Produktionsfirma boemkampkriegsheim und hat zahlreiche preisgekrönte Dokumentarfilme und Dokumentarserien produziert. Seit mehr als einem Jahrzehnt führt er Regie, schreibt und produziert Dokumentarfilme und Spielfilme. Zu seinen jüngsten Erfolgen zählen Dokumentarfilme: "Day Zero", der Dokumentarfilm "Green Gap" und die Entwicklung von "ACT Up" - eine auf LGBT-Geschichte basierende Dramaserie. Seit 2019 zeichnet sich Nils bei Netflix für Original Documentaries verantwortlich. Außerdem ist er Gründungsmitglied von Media Frontline e. V..

Zeynep Güzel - Regisseurin & Vertreterin von DAE

Zeynep Güzel leitete von 2015 bis 2019 den ersten privaten Dokumentarfilmfonds der Türkei, den Yeni-Filmfonds. Sie hat einen Hintergrund als Drehbuchautorin und Dokumentarfilmerin, produzierte den abendfüllenden Dokumentarfilm "Beginnings" und war Autorin und Regisseurin ihres eigenen experimentellen Dokumentarfilmdebüts "Come Rain or Shine". Gegenwärtig lebt sie in Berlin, arbeitet an ihrem ersten narrativen Spielfilm und ist freiberufliche Dokumentarfilmberaterin für die Documentary Association of Europe.

Jan Rofekamp - Films Transit

Jan Rofekamp gründete Films Transit 1982 und beschäftigt sich seither mit dem Verkauf und der Produktion hochwertiger Dokumentarfilme. Heute nimmt er mehr als Berater und Pitch-Resultat-Analyst (De-Briefing) an Workshops bei vielen wichtigen Dokumentarfilmveranstaltungen und Festivals teil und berät Hunderte von Produzent*innen und Filmemacher*innen. Als Produzent realisierte er unter anderem folgende Projekte: End of the Century: The Story of The Ramones, Imaginary Witness: Hollywood and the Holocaust, Dolphin Man, Something Better to Come, Sugar Coated, Fixed! A Football Comedy, Bill Frisell - A Portrait.

Daniel Saltzwedel - Medienboard Berlin Brandenburg

Daniel Saltzwedel ist Förderreferent mit einem Schwerpunkt auf Produktionsförderung, internationale Koproduktionen, High End Series und Dokumentarfilme für das Medienboard Berlin-Brandenburg. Zuvor war Saltzwedel Partner bei Dox-Consulting, Content-Entwickler bei Ma.ja.de. film production und als Produzent und Manager bei zero one / zero fiction film Berlin.

Die Rolle von Dokumentarfilmen in der europäischen Gesellschaft
CREATING IMMPACT
29. November 2020, 18.00 Uhr

Im Verlauf der zweiten Podiumsdiskussion wollen wir über das besondere Potential von Dokumentarfilmen sprechen und über unterschiedliche Wege und Strategien, wie Dokumentarfilme ihr Publikum erreichen und ihre gesamte Wirkung entfalten können. Gemeinsam wollen wir darüber diskutieren, wie der Dokumentarfilm zu einer nachhaltigen Veränderung beitragen kann.

Moderation: Vivian Schroeder (Impact Producerin)

Expert*innen

Margje de Koning - Movies That Matter

Margje de Koning ist die künstlerische Direktorin des niederländischen Menschenrechtsfilmfestivals Movies that Matter. Zuvor war sie für die Fernsehabteilung von IKON verantwortlich und Leiterin der Programmplanung sowie verantwortliche Redakteurin für Dokumentarfilme.
 

Nicole van Schaik - DOC SOCIETY

Nicole van Schaik ist Direktorin für Entwicklung bei der Doc Society. Sie erarbeitet mit Filmemachern und Impact-Produzenten Strategien, wie sie ihre Filme als strategisches Instrument für soziale oder ökologische Veränderungen einsetzen können. 

Dylan Williams - Produzent & Regisseur

Dylan Williams ist Produzent und Eigentümer von BACKFLIP. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Produktion von Spiel- und Dokumentarfilmen. Seine Filme wurden in über 70 Ländern gezeigt und haben weltweit Preise gewonnen, darunter Silverdocs, Moscow Intl FF und Prix D'Italia. Sein Dokumentarfilm „The Borneo Case“ wurde nicht nur weltweit gezeigt, sondern führte auch zu nachhaltigem Wandel durch eine erfolgreiche Impact-Kampagne in Schweden und Norwegen.
 

Paul Rieth - Audience Development Consultant

Paul Rieth ist ein in Berlin ansässiger freiberuflicher Berater für Marketing & Crowdfunding, Audience-Development sowie Filmemacher und Produzent. Neben seiner Tätigkeit als regelmäßiger Referent und Dozent bei Podiumsdiskussionen hat er Beratungen, Workshops und Präsentationen in verschiedenen Organisationen, Universitäten und Festivals im In- und Ausland durchgeführt.

Informiert bleiben

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Expert Talks - Gaining New Perspectives
Expert Talks
30. November - 3. Dezember 2020

Im Rahmen dieser Gesprächsreihe bieten wir die Möglichkeit, gemeinsam mit renommierten Expert*innen in einem intimen Rahmen über wichtige Themen wie z.B. Impact Production, Publikumsentwicklung oder Medienpolitik zu diskutieren. Die eingeladenen Expert*innen stellen jeweils 15 Minuten ihre Herangehensweise vor und beantworten in den folgenden 30 Minuten die Fragen der max. 15 Teilnehmer*innen. 

Den Zoom-Link zur Teilnahme erhalten Sie nach ihrer Anmeldung. 
 

Termine & Themen

30. November I 16.30 Uhr - Starke Netzwerke für eine nachhaltige europäische Dokumentarfilmszene

Die Documentary Association of Europe ist das neue europäische Netzwerk für Dokumentarfilmschaffende. Es hat sich zum Ziel gesetzt, die Netzwerke von Dokumentarfilmschaffenden zu stärken und zu erweitern, eine Fülle von Möglichkeiten zu schaffen und ihre Interessen auf gesamteuropäischer und internationaler Ebene zu schützen. Zeynep Güzel gibt tiefere Einblicke in die Arbeit des Verbandes und erklärt, warum ein paneuropäisches Netzwerk für eine starke Dokumentarfilmszene so wichtig ist.

1. Dezember I 16.30 Uhr: Impact Production - Wie man die Kraft des Dokumentarfilms entfesselt

Vivian Schroeder erklärt das Konzept von „Impact Producing“ und erläutert, wie das Prinzip nicht nur zu mehr Wirkung, sondern auch einer größeren Reichweite und damit zu mehr Zuschauer*innen beiträgt. Vivian ist eine in Berlin ansässige Produzentin und Impact Producerin. Nachdem sie ihre Karriere in der Film- und Fernsehbranche aufgebaut hatte, konzentrierte sie sich auf Dokumentarfilme in enger Zusammenarbeit mit Boekamp & Kriegsheim und begann, ganzheitliche Wirkungsstrategien für die Projekte zu entwickeln. Für das Human Rights Film Festival Berlin co-koordinierte sie das Climate Story Lab und arbeitet daran, den Good Pitch nach Berlin zu bringen.

 

Dieser Expert-Talk ist ausgebucht: Es gibt die Möglichkeit sich für die Warteliste anzumelden. 

2. Dezember I 16.30 Uhr: Audience Development - Wie Social Media Sie dabei unterstützen kann, Ihr Publikum zu erreichen

Der Vortrag von Paul Rieth konzentriert sich insbesondere auf die Publikumsbildung für Dokumentarfilme. Er wird hervorheben, wie verschiedene Instrumente wie Social Media oder Crowdfunding Projekte dabei unterstützen, ihre Reichweite zu erhöhen. Paul Rieth ist ein in Berlin ansässiger freiberuflicher Berater für Marketing & Crowdfunding, Publikumsstratege, Filmemacher und Produzent. Neben seiner Tätigkeit als regelmäßiger Redner und Dozent bei Podiumsdiskussionen hat er seine Beratungen, Workshops und Präsentationen in verschiedenen Organisationen, Universitäten und Festivals in Deutschland und im Ausland durchgeführt.
 

Dieser Expert-Talk ist ausgebucht: Es gibt die Möglichkeit sich für die Warteliste anzumelden. 

3. Dezember I 16.30 Uhr: Berlin als kreatives Zentrum

Die Medienpolitiker Notker Schweikhardt (Bündnis 90 / Die Grünen) und Christian Goiny (CDU) geben Einblicke in die aktuelle Medienpolitik und wo sie die Zukunft Berlins als Drehscheibe für die Kreativszene, insbesondere für den Dokumentarfilm, sehen. Sie sprechen über ihre eigene Rolle als Medienpolitiker in diesem Prozess und wie sie dazu beitragen können, ein nachhaltiges Umfeld für eine starke Dokumentarfilmszene zu schaffen.

4. Dezember I 16.30 Uhr: Mit Event-Kampagnen die Wirkung & Bedeutung des Dokumentarfilms und den Begegnungsort Kino stärken

Am 19.9. 2020 fand LETsDOK, der erste deutschlandweite Dokumentarfilmtag statt. Kinobetreiber*innen, Verleiher*innen, Filmliebhaber*innen und Filmschaffende  waren aufgerufen, Dokumentarfilme in Kinos und an  besonderen Orten  zu zeigen und mit Filmgesprächen und Publikumsdiskussionen zu begleiten. Mit 140 Veranstaltungen in über 80 Städten war der Aktionstag LETsDOK ein großer Erfolg, der nun alljährlich in Deutschland und perspektivisch auch auf europäischer Ebene stattfinden soll. 
LETsDOK entstand auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (agdok) in Kooperation mit OVALmedia und wurde von der Dokumentarfilmproduzentin Eva Rink geleitet. In dem Expert-Talk gibt sie Einblicke in die Genese, Finanzierung und Konzeption des Tages und die begleitende Social Media Kampagne und diskutiert mit den Teilnehmer*innen warum das Kino, der Dokumentarfilm und unsere Demokratie solche Event-Kampagnen braucht. 
 

Bei Fragen zu den einzelnen Programmpunkten oder zu den Expert*innen kontaktieren Sie bitte info@hrffb.de

10. DECEMBER 2020