Programm 2024

Unter dem Motto Choosing Humanity stellte das Human Rights Film Festival Berlin 2024 jene in den Mittelpunkt, die sich angesichts globaler Herausforderungen wie Konflikten und der zunehmenden Bedrohung von Meinungs- und Pressefreiheit für Gerechtigkeit, Demokratie und Freiheit einsetzen. Vom 4. bis 12. Oktober zeigte das Festival 25 Dokumentarfilme zu den Themen Demokratie, Menschenrechte und Pressefreiheit – und erzählte Geschichten von Mut, Solidarität und Menschlichkeit.

Der Eröffnungsfilm Democracy Noir von Emmy-Preisträgerin Connie Field verdeutlicht am Beispiel Ungarns, wie autoritäre Kräfte demokratische Institutionen zielgerichtet aushöhlen. Im Mittelpunkt des Films stehen drei Frauen, die sich entschlossen gegen diese Entwicklungen stellen und für eine demokratische und freie Gesellschaft kämpfen. 

Can Dündar

Schirmherr 2024 – Can Dündar

Can Dündar ist ein renommierter Journalist und Filmemacher, der wegen seiner Enthüllungen über türkische Waffenlieferungen zu Haft verurteilt wurde und einen Mordanschlag überlebte. Im Exil in Berlin veröffentlichte er mehrere Bücher und Dokuemntarfilme und wurde u.a. mit dem Menschenrechtspreis von Reporter ohne Grenzen ausgezeichnet.

HUMAN RIGHTS TALKS AND ACTION

In den Human Rights Talks diskutierten Expert*innen über die drängenden Fragen unserer Zeit. Die Talks ergänzen das Filmprogramm um neue Perspektiven und laden das Publikum zum offenen Dialog ein. Im Anschluss wurde ein thematisch passender Film aus dem Programm gezeigt. Mit unserem Format Human Rights Action schafft das Festival einen Raum, um vom Sehen ins Handeln zu gelangen. Gemeinsam mit verschiedenen Partner*innen stellten wir nach jedem Screening vor, wie das Publikum sich aktiv für die im Film behandelten Themen und die Menschenrechte einbringen könnt. Wir bündeln die Kräfte von Filmschaffenden, Politik, NGOs und unserem engagierten Publikum, um gemeinsam positive und nachhaltige Veränderung bewirken zu können. 

WETTBEWERB

Der Film Mediha von Hasan Oswald erhielt den Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte ausgezeichnet. Er befasst sich mit dem vom IS begangenen Völkermord an den Jesid*innen und dessen Folgen. Der Film legt die Kamera in die Hände seiner Protagonistin Mediha und lässt uns an ihrem erschütternden und ermutigenden persönlichen Zeugnis teilhaben. 

Den Preis der Jugendjury erhält Bêmal – Heimatlos von Düzen Tekkal und David Körzdörfer.  Mit dem Preis möchten wir insbesondere den Perspektiven junger Menschen Gehör verschaffen. Der Film erzählt die Geschichte junger Jesid*innen, die für die Freiheit ihres Volkes kämpfen, und das unermessliche Leid, das sie durchgemacht haben und immer noch durchmachen. Der Film veranschaulicht anschaulich, dass Gewalt und Angst nicht aufhören, wenn Menschen ihre Heimatländer verlassen müssen.

Der diesjährige Publikumspreis wurde an den Film No Other Land der palästinensisch-israelischen Filmemacher*innen Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham und Rachel Szor vergeben. Der Film dokumentiert die Vertreibung von Palästinenser*innen in den Dörfern von Masafer Yatta im Westjordanland. Seit seiner Kindheit kämpft der palästinensische Aktivist Basel Adra gegen die Vertreibung der Bewohner*innen durch die israelische Besatzung.  Als er den israelischen Journalisten Yuval Abraham kennenlernt, entwickelt sich eine unerwartete Freundschaft, die zur Zusammenarbeit eines palästinensisch-israelischen Teams an diesem Film geführt hat.

EINDRÜCKE

17. JUNE 2025