#RedHandDay2022

Kinder sind als Soldat*innen an zahlreichen bewaffneten Konflikten in der ganzen Welt beteiligt. Aktuelle Beispiele sind Afghanistan, Burkina Faso, Tschad, Zentralafrikanische Republik, Kamerun, Kolumbien, Demokratische Republik Kongo (DRC), Indien, Irak, Israel/Palästina, Libanon, Libyen, Mali, Myanmar (Burma), Niger, Nigeria, Philippinen, Somalia, Südsudan, Sudan, Syrien und Jemen. Das Leben der jungen Soldat*innen ist oft voller Gefahren und geprägt von harter Arbeit, Nahrungs- und Trinkwassermangel. Es gibt keine medizinische Versorgung, dafür aber ständige Angst, in einen Hinterhalt, eine Landmine oder einen Schusswechsel zu geraten. Disziplin und Gehorsam werden mit brutalen Methoden erzwungen. Viele Kinder sterben unter unmenschlichen Umständen, andere überleben behindert, blind oder für den Rest ihres Lebens traumatisiert. Betroffen davon sind nicht nur Jungen. Ungefähr ein Fünftel der Kindersoldaten sind Mädchen.

Kinder

 

Mit dem 2. Fakultativprotokoll zur Kinderrechtskonvention wird die Rekrutierung Minderjähriger als Soldat*innen geächtet. Es dient dem Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten und erweitert in diesem Punkt die Kinderrechtskonvention. Für mehr Informationen zur UN-Kinderrechtskonvention empfehlen wir den Artikel von unseren Kolleg*innen von Aktion gegen den Hunger, in dem sie eindringlich erklären, was zum Schutz von Kindern bereits erreicht wurde und woran wir noch arbeiten müssen:

UN KINDERRECHTSKONVENTION

Der Red Hand Day ist ein jährlicher Gedenktag, der auf die Notlage von Kindern aufmerksam macht, die in Kriegen und bewaffneten Konflikten als Soldaten dienen müssen. Der Tag wurde 2002 eingeführt, als das Fakultativprotokoll zum Übereinkommen über die Rechte des Kindes betreffend die Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten am 12. Februar in Kraft trat. Seitdem hat sich die Zahl der Kindersoldaten kaum verändert - noch immer werden 250.000 Kinder in Kriegen als Soldaten eingesetzt. 

Gemeinsam setzten wir mit unseren Händen ein Zeichen - und fordern Politiker*innen und Entscheidungsträger*innen dazu auf, sich aktiv gegen die Praxis der Kindersoldaten einzusetzen! 

Am heutigen Red Hand Day, dem internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten, wollen wir zusätzlich für das Thema durch unsere Filmauswahl sensibilisieren. Die ausgewählten Filme geben Einblicke in die Realität einer geraubten Kindheit, erzählen Geschichten, derjenigen, die es geschafft haben auszusteigen und rufen uns in Erinnerung, dass wir weiter dafür kämpfen müssen, Kinder besser zu schützen. 

FILME

The Child Soldier's New Job
Mads Ellesøe / 2016 / 68 Min

Die Privatisierung des Krieges ist zum großen Geschäft geworden.Aus den ärmsten Teilen der Welt werden billige, ausgelagerte Arbeitskräft angeheuert. Mit Geldern des US-Verteidigungsministeriums rekrutieren einige private Firmen sogar ehemalige Kindersoldaten aus Sierra Leone und Uganda an, trotz eines Verhaltenskodex der Industrie. Der Dokumentarfilm zeigt, wie private US-Militärfirmen ehemalige Kindersoldaten anheuern, um im Irak und in Afghanistan zu kämpfen.

War Child
C. Karim Chrobog / 2008 / 94 Min

War Child beschreibt die turbulente, schockierende, inspirierende und letztlich hoffnungsvolle Odyssee von Emmanuel Jal. Als ehemaliger Kindersoldat im brutalen Bürgerkrieg im Sudan ist er heute ein aufstrebender internationaler Hip-Hop-Star, der eine Friedensbotschaft für sein vom Krieg zerrissenes Land und sein geliebtes Afrika verbreitet. WAR CHILD erzählt die Geschichte von Jals Leben durch seine Worte und Musik und bemerkenswertes Filmmaterial, das bis in seine Kindheit zurückreicht.  

My Enemy, My Brother 
Ann Shin / 2015 / 88 Min

MY ENEMY, MY BROTHER ist die Fortsetzung des Oscar-gekrönten und Emmy-nominierten Kurzdokumentarfilms über zwei ehemalige Feinde aus dem Iran-Irak-Krieg, die sich rein zufällig wieder treffen. Zahed Haftlang war ein 13-jähriger Kindersoldat, als er den 19-jährige Najah Aboud lebensgefährlich verletzt in einem Bunker fand. In einem Sekundenbruchteil entschied er sich, den feindlichen Soldaten zu retten. Jahrzehnte später treffen sie sich zufällig in Vancouver wieder und begeben sich auf eine emotionale Reise zurück in den Nahen Osten, um nach vermissten Angehörigen zu suchen. Ihre Reise zurück in die Konfliktzonen hat dramatische Folgen für beide Männer.

Sierra Leone – a Culture of Silence 
Raouf J Jacob / 2014 / 84 Min

Dreizehn Jahre nachdem er aus seiner Heimat Sierre Leone wegen eines brutalen Bürgerkriegs fliehen musste, kehrt Regisseur Raouf J Jacob zurück. Er versucht Sinn zu finden an einem Ort, der vom Rest der Welt vergessen wurde. Dafür reist er quer durch das Land und erkundet die sensiblen ökologischen, sozialen und kulturellen Themen, die auch heute noch tabuisiert werden und sucht nach den verlorenen Jungen, ehemaligen Kindersoldaten, die im Schatten leben, um zu sehen, wie erfolgreich die Versuche waren, sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren. 

Ballad of the Little Soldier
Werner Herzog / 1984 / 46 Min

1984 drehte Werner Herzog einen Dokumentarfilm über Kindersoldaten in Nicaragua. Der Film konzentriert sich auf die Miskito, eine indigene  Gruppe der -, die Kindersoldaten in ihrem Widerstand gegen die Sandinisten einsetzten.

11. FEBRUARY 2022